Viele machen den Fehler, wenn sie das Leben eines anderen Menschen beobachten und sich dabei denken, „er muss so glücklich sein“ oder „sie müssen so glücklich sein“.
Aber denke darüber nach:
Angenommen, du warst letzten Monat zwei Wochen im Urlaub und hattest die beste Zeit aller Zeiten. Du hast am Strand die Zeit genossen, Ausflüge und Touren gemacht, lecker gegessen, Witze gemacht und viel gelacht, die Sonne untergehen gesehen und den Sonnenaufgang genossen – ein idealistischer Lebensstil für zwei Wochen, in dem man sich sehr gut fühlt.
Aber dieser Urlaub ist vorbei, und jetzt bist du wieder in deinem Alltag.
Und wieder hast du mit den alltäglichen Fragen zu tun: Schwierigkeiten auf der Arbeit , das Auto geht kaputt, gebrochene Beziehungen mit den Familienmitgliedern, Schlafprobleme, Angst, Stress; was auch immer es ist, – du bist in einem anderen Moment in der Zeit und dieser Urlaub ist dann vergessen.
Es gilt also das gleiche Prinzip:
Du kannst dir das Leben eines anderen Menschen anschauen und feststellen, dass sie oder er vielleicht in einer wohlhabenden Familie geboren wurde, im Wohlstand lebt, einen guten Abschluss gemacht hat, zweimal im Jahr oder öfter wunderschöne Orte besucht, ein fantastisches Auto hat oder gerade ein neues Haus kauft.
Aber das alles hat keinen Einfluss darauf, wie glücklich diese Person in diesem Moment ist.
In diesem Moment könnte diese Person durch ihre Arbeit massiv belastet werden. Vielleicht liegt ihr persönliches Leben in Trümmern, aber niemand außerhalb ihrer unmittelbaren Familie weiß darüber.
Wir beurteilen die Menschen ständig nach ihren wahrgenommenen Fortschritten und Erfolgen sowie nach dem sozialen Status. Man weiß aber nie, was hinter den verschlossenen Türen vor sich geht. Wir können die Welt niemals mit den Augen eines anderen Menschen sehen.
Natürlich kann hier das Geld die Belastung vieler Probleme im Leben erleichtern. Geld schafft die Möglichkeit, mehr Geld zu verdienen, und öffnet oft Türe zu einem privilegierten Leben. In gewisser Hinsicht kann Geld also, wenn es richtig eingesetzt wird, als Instrument genutzt werden, um das Glück zu nutzen.
Aber Geld oder materielle Güter können dir kein nachhaltiges, dauerhaftes Glück geben – weil du immer nur so glücklich bist wie du gerade bist.
Es gibt so viele Dinge, die unsere Stimmung anstecken können, und trotz des wahrgenommenen Privilegs kann jeder von uns so unglücklich sein wie die ärmste Person oder die Person mit der schwersten Arbeit.
Das Glücksgefühl ist also relativ.
Und deshalb ist es so wichtig, sich jeden Tag eine Auszeit zu nehmen, wenn du gestresst, frustriert oder verärgert über die normalerweise ziemlich unbedeutenden Dinge bist. Diese Zeit kannst du nutzen, um dich von der Stimmung, von den Emotionen zu entfernen und objektiv einen verschärften Blick auf die Situation zu werfen und zu reflektieren.
Es gibt ganz bestimmt Zeiten in deinem Leben, in denen die Dinge absolut nach deinem Plan laufen: dein Job läuft gut oder du hast den Kredit abbezahlt oder du hast einen liebevollen Partner an deiner Seite, oder oder oder.
Aber immer noch findest du dich vielleicht unnötig verklemmt und gestresst über kleinere Dinge.
In der Tat, selbst wenn es uns gut geht, suchen wir oft unbewusst etwas, was uns negative Gedanken bereitet, oder wir vergleichen uns mit den anderen. Solche Gedanken kommen unerwartet und können dich ins Grübeln bringen.
Dabei ist es egal, wie du dich vor diesem Moment gefühlt hast. Es ist egal, wie glücklich du vielleicht vor diesem Moment warst.
Genauso ist es auch nach dem Urlaub. Der Urlaub in der Sonne, in dem du dich zu der Zeit so gut gefühlt hast, geht schnell in die Vergangenheit über, sobald du auf´s Rollfeld des Flughafens deines Heimatlandes zurückkehrst.
Und du kehrst sofort in deinen Standardmodus zurück.
Du nimmst wieder diese vertraute Einstellung an und beginnst, Verhaltensweisen auszuagieren, die tief in deinem Unterbewusstsein verankert sind und kontrollieren, was du täglich denkst und wie du dich fühlst.
Kennst du dieses Gefühl, dass du einen Urlaub brauchst und wenn du aber aus einem Urlaub zurückkommst, dauert es nicht lange, bis du wieder das Gefühl hast einen weiteren Urlaub zu brauchen?
Warum eigentlich? Weil Urlaub kein Heilmittel für das Glück ist.
Genauso wie ein neues Auto zu kaufen, kein Heilmittel für Glück ist und ein größeres Haus auch nicht, genauso wie das hin- und her springen von einer Beziehung zu einer anderen.
Du bist immer nur so glücklich wie du jetzt schon bist.
In vielerlei Hinsicht hast du die Wahl zu entscheiden, ob du gerade glücklich bist oder nicht.
In den meisten Fällen sind wir im täglichen Gedankenstrom verstrickt, der sich aus Vorurteilen und Urteilen, unterbewussten Projektionen, voreingestellten Emotionen und Verhaltensweisen zusammensetzt.
Aber wenn wir zumindest für eine Minute aufhören, mit dem Verstand zu kämpfen, können wir aus diesem Paradigma heraustreten und dieses Ding genießen, das „Glück in Echtzeit“ genannt wird.
Wir können einfach wählen, die Dinge so zu akzeptieren, wie sie gerade sind, auch wenn wir nicht zustimmen.
Wir können für einen Moment Frieden mit uns und der Welt schließen. Wir können aufhören, unsere Handlungen zu bedauern oder Veränderungen zu wünschen. Wir können aufhören zu urteilen, und einfach alles so sein lassen, wie es ist.
Und wenn wir das öfters machen und daraus eine Gewohnheit entwickeln, können wir das Glücksgefühl nachhaltig im Leben implementieren.
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Alles Liebe,
Amina
Bildquelle: https://unsplash.com